Freitag, 14. März 2014

Hermines Tür von Kerstin Michelsen







Kurzbeschreibung

Hermines Leben war qualvoll und geprägt von Verlusten. Nach dem tragischen Unfalltod ihrer kleinen Tochter zerbrach die Familie endgültig, ihr Mann Wilhelm verschwand mit dem Sohn Georg und Hermine blieb allein zurück.


Jahrzehnte später schöpft sie neue Hoffnung auf ein Wiedersehen mit Georg, als sie vom Tod Wilhelms erfährt. Auf der Suche nach Spuren aus ihrem früheren Leben, die sie zu ihrem Sohn führen könnten, stößt Hermine im Keller ihres Hauses auf eine geheimnisvolle Tür. Sie entdeckt etwas, das ihrem Leben eine letzte Wendung geben könnte …
(Text und Foto habe ich von der Webseite der Autorin)




Meine Rezi

Eigentlich ist es sehr düsteres Buch, das darin verarbeitete Thema lässt aber auch fast nichts anderes zu.

Zunächst lernen wir Hermine als eine alte, gebrochene Frau kennen. Nach und nach erfahren wir durch Zeitsprünge das ganze Martyrium welches sie er- und durchlebt hat. Da die einzelnen Kapitel alle mit Zeitangaben versehen sind, gehen wir nicht in der verloren.

Hermine ist trotz allem das sie erlebt das schüchterne, zaghafte Mädchen geblieben. Wilhelm ist ein Blender und hat nie jemanden hinter seine Fassade blicken lassen, er hatte mit Hermine leichtes Spiel. Keiner ahnte, was das Zusammenspiel von Erziehung und Krieg für einen Soziopathen aus ihm gemacht hat. 
In ihrer übergroßen Liebe ignorierte sie die Warnungen ihrer Mutter. Nach der Hochzeit kamen die ersten schwachen Anzeichen zu Tage. Die schob Hermine jedoch beiseite und redete sie sich immer einfach schön, fand plausible Erklärungen und suchte gar bei sich selbst die Schuld. 
Den seelischen Schmerz den Hermine fühlt, berührt den Leser zutiefst, wird spürbar.
Wir bekommen auch einige Gedankengänge von Wilhelm zur Erklärung seines Wesen, eigentlich bedauert man ihn, doch es lässt zumindest bei mir immer noch absolut kein Verständnis für seine Taten aufkommen. 

Kerstin Michelsen hat eine sehr überraschende Wende in ihre Geschichte eingebaut. Durch die nie da geweseneTür, die Hermine plötzlich auf wundersame weise in ihrem Keller sieht, verlassen wir zusammen mit ihr die "reale" Welt.
Bin mir nicht ganz sicher, ob ich diesen Teil des Buches im Bereich Fantasy oder Mystik einordnen soll.
Auf jeden Fall hat Hermine jetzt die Möglichkeit, verpasste Chancen wahrzunehmen. Und wieder ist sie immer noch das schüchterne Mädchen, dass sich nicht gegen ihren Mann auflehnen kann. Sie schafft es wieder nicht, sich gegen ihren Mann durchzusetzen. Wilhelm versteht es gekonnt, ihre Pläne über den Haufen zu schmeissen. Ist ein erneuter Gang durch diese Tür endlich ihre Rettung? Kauft das Buch, lest es und dann wisst ihr es.

Mir gefällt das Ende, obwohl es doch außergewöhnlich ist. Man hat sehr viel Spielraum für eigene Interpretationen. Ich denke dies ist von der Autorin genau so gewollt.

Auch dieses Buch hat mich wieder jede Emotion, zu der Menschen fähig sind, durchleben und spüren lassen. Die Autorin versteht es perfekt, den Leser mit ihrem Schreib- und Sprachstil tief im Innern zu berühren.

Mehr möchte ich zu diesem Teil nicht verraten, denn schließlich sollt Ihr ja das Buch selbst lesen.

Kerstin Michelsen hat sich bei mir nicht nur eine Leseempfehlung sondern auch 5 von 5 Sternen verdient.



Wissenswertes


Das Foto wurde mir von der Autorin zu Verfügung gestellt


Sie sagt über sich selbst: ... geboren wurde ich 1963 in Hamburg, wo ich bis zum Ende der Grundschulzeit aufwuchs. Kurz darauf zog unsere Familie in die Lüneburger Heide. Abgesehen von diversen Auslandsaufenthalten zog es mich doch immer wieder hierher zurück. 

Ihre Homepage findet Ihr -->hier


  • Taschenbuch: 274 Seiten
  • Verlag: CreateSpace Independent Publishing Platform (23. Februar 2013)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 1482306131
  • ISBN-13: 978-1482306132

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