Samstag, 22. Februar 2014

Die Schattensurfer von Hubert Wiest


(Das Foto ist von Weltbild.de)



Klappentext

Die vierzehnjährige Sansibar möchte endlich im Netzwerk von RUHL aufgenommen werden. Alle wollen aufgenommen werden. Ihre beste Freundin gehört längst dazu. Sansibar lernt wie besessen für die Aufnahmeprüfung. Sie ist bereit, alle Gedanken mit dem mächtigen Netzwerk zu teilen. Nur die einzige Erinnerung an ihre verschwundene Mutter will sie für sich alleine behalten. Computergenie Luan hat nur ein Ziel, Programmierer zu werden. Doch mit einem Diebstahl ruiniert er seine ganze Zukunft und muss fliehen. Sansibar will Luan helfen, oder sind es nur seine tintenblauen Augen, die sie süß findet? Auf jeden Fall hat sie Luan noch nie zuvor in ihrem Leben gesehen, aber genau das behauptet Luan. Die beiden haben keine Zeit die Sache zu klären und Luan ist überzeugt, dass Sansibar ihn verraten hat. Da macht Kalawesi, der Besitzer eines Vergnügunsparks, Luan ein unglaubliches Angebot. Zum Selberlesen, Vorlesen, Zuhören, Zittern, Bibbern, Mitfiebern und Genießen! Selbst im hintersten Winkel des Internets ist vermeintlich Privates längst öffentlich. Wohin führt diese Entwicklung? Wie lange bleiben unsere Gedanken noch geheim? Oder muss das Wort Geheimnis bald aus unserem Wortschatz gestrichen werden? Was wäre wenn…? Die Schattensurfer zeichnen ein Zukunftsszenario ohne zu moralisieren oder zu werten. Abwechselnd aus der Perspektive von Luan und Sansibar geschrieben sind die Handlungsstränge ineinander verwoben und zeigen die Träume und Ziele zweier Teenager in einer oberflächlich bunten Welt. Aber sind sie auch bereit für ihre Wünsche gegen RUHL zu kämpfen? Doktor Tornham und die Sipos verkörpern das totalitäre Netzwerk. Mit Emotionen und Irrationalität gibt Vergnügunsparkbesitzer Kalawesi viel Farbe in die technisierte Welt. Ein Buch, in dem es nicht um Technik sondern um Menschen geht. 





Meine Rezension

Der Schreibstil des Autors ist flüssig und gut zu lesen. Der Sprachstil ist an die Altersgruppe 12-15 jährige Leser angepasst, für 10jährige sind meines Erachtens nach zu viele “Fremdwörter“ darin enthalten.

Eine gut ausgedachte Geschichte die etwas bereits alltägliches, die soziale Vernetzung, aufgreift und überspitzt darstellt. Die Gedanken aller Menschen werden in einem zentralen “lebenden“ Rechner gesammelt. Selbst die nicht gedachten leeren Gedanken, denn sie werden zur Energiegewinnung benützt. Wer „falsch denkt oder Geheimnisse haben möchte, ist hier fehl am Platze.

Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus den Perspektiven der beiden Hauptprotagonisten Luan und Sansibar.

Luan ist ein absoluter Computerfreak, fast schon ein Genie und will nach seiner bestandenen Prüfung sein Wissen und Können dem Rechner/der Gemeinschaft zu Verfügung stellen. Durch eine Straftat, bei der er erwischt wird, wir er von dieser Prüfung ausgeschlossen. Dies bedeutet für ihn, dass er nie wieder mit Computer arbeiten darf.

Sansibar freut sich zu nächst auf ihre Aufnahmeprüfung, will sie doch ein vollwertiges Mitglied der Gemeinschaft werden. Doch ein tief in ihr vergrabenes Trauma drückt sich Stück für Stück wieder an die Oberfläche. Dies lässt sie ganz langsam an der Richtigkeit des Systems zweifeln, möchte sie doch zu gerne ein paar Geheimnisse für sich behalten.

Wir dürfen an dem momentanen, wirklich sehr actionreiche, Leben der Beiden teilhaben. Ein dramatischer Höhepunkt jagt den nächsten, dem Leser bleibt kaum Luft zum Durchatmen.

Faszinierend und zugleich nachdenklich machend, ist der Wunsch der Obrigkeit, dass alle Menschen so oft wie möglich, am Besten sogar noch länger wie bisher, den Lunapark besuchen. Bei den dort anwesenden Personen können die meisten leeren Gedanken abgezapft werden.

Die Schwachstelle in diesemBuch/der Geschichte ist wahrscheinlich nur für die erwachsenen Leser/innen von größerer Bedeutung. Es wird nicht erklärt wer hinter diesem Rechner steckt und was seine wahren Ziele oder Motive sind. Wir erfahren auch nicht, ob diese “Welt“ nur aus Mallinport besteht oder es noch andere Städte bzw. Länder gibt. Werden diese anderen Orte auf dieselbe Art und Weise regiert oder haben sie eine völlig andere Struktur. Hier wurde meiner Meinung nach viel Potenzial verschenkt.

Die 12-15 jährigen Leser werden aller Wahrscheinlichkeit nach die ständige Action, die ohne Blut auskommt, genießen. Also alles in allem ein gutes Buch für die Jugend.





Und hier gibt es eine Leseprobe



Wissenswertes

Das Foto wurde mir freundlicherweise von Hubert Wiest zur Verfügung gestellt.

Hubert Wiest, geboren 1964, erfindet und schreibt Geschichten für Kinder und Teenager. Zusammen mit Nina von Stebut produziert er Hörbücher und den Podcast Radio Lomoco. Nach der Ausbildung zum Werbekaufmann, dem Besuch der Bayerischen Akademie der Werbung und einigen Semestern BWL-Studium gründete Hubert Wiest in den neunziger Jahren die Internetagentur FREIRAUM Multimedia. Er führte sie durch die stürmische New-Economy der Jahrtausendwende. Später arbeitete er als Marketing- und Vertriebsleiter für internationale Unternehmen. Nach drei Jahren in Hong Kong lebt er seit 2011 mit Nina von Stebut, drei Kindern, sowie den Hunden Pepsi und Cola in Sydney.




Produktinformation

  • Taschenbuch: 460 Seiten
  • Verlag: CreateSpace Independent Publishing Platform; Auflage: 1 (24. Oktober 2013)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 1493556177
  • ISBN-13: 978-1493556175










Panikmache oder hagelt es wirklich Abmahnungen?

Guten Abend meine Lieben :-)


Leider gibt es immer wieder Menschen, die Bloggern eine heiden Angst einjagen. So nach dem Motto:

  • du darfst keine selbstgemachten Fotos vom Buch einstellen 
  • du darfst keine Coverbilder verwenden 
  • du darfst die Klappentexte nicht einbinden

Kaum zu glauben, selbst andere Blogger blasen mit in dieses Horn oder trauen sich nicht diese Dinge in ihrem Blog einzubinden. Beide Reaktionen sind für mich unverständlich, denn Fragen kostet nix.

Ich ließ mich irgendwie von dieser Angst anstecken. Habe dann ein paar Verlage selbst angeschrieben und nach gefragt. 

Der Grundtenor bei den von mir angeschriebenen Verlagen war stets derselbe.
Warum sollten wir etwas gegen Werbung für unsere Bücher bzw. unseren Verlag haben. Gerne dürfen sie die Cover und die Texte von unserer Verlagsseite kopieren und verwenden. Der Klappentext muss allerdings als Fremdtext gekennzeichnet sein. Die Cover dürfen in keiner Weise verändert werden. Über einen Link würden sich freuen etc. pp.

Durch einen glücklichen Zufall bin ich über LovelyBooks auf eine Bloggerin gestossen, die sich die Mühe gemacht hat alle einzelnen Antworten die LovelyBooks gesammelt wurden, in eine ganz tolle Liste zu verwandeln. 

Die Liste findet Ihr -->hier

Ich weiß jetzt nicht genau wer sich an solchen Abmahnungen eine goldene Nase verdienen will, aber die Verlage sind es auf keinen Fall. Also im Prinzip doch reine Panikmache, stellt sich mir nur die Frage, was hat man davon? Vielleicht ist das sogar eine Diskussion wert.

Viele Autoren sind mittlerweile auch über Facebook vernetzt, wenn Ihr sie da um ein Bild für Eure Rezi bittet helfen sie Euch bestimmt weiter. Ich persönlich habe bis jetzt unter den Autoren nur ganz liebe Menschen, die überhaupt nicht bissig waren. :-)

Allen Bloggern wünsche ich tolle Beiträge und viele Besucher.

Und allen Lesern meines Bloges wünsche ich morgen einen wunderschönen Sonntag, vielleicht sogar mit einem tollen Buch (das von mir empfohlen wurde) in der Hand.

Ganz liebe Grüße aus Stuttgart 

Eure Birgit

PS: Im Laufe des Abend kommt noch eine neue Rezi von mir - Die Schattensurfer von Hubert Wiest